Bereits seit einigen Jahren weiß man, dass Frauen im Vergleich zu Männern bei gleich erhöhten Blutdruckwerten ein höheres Risiko für das Auftreten eines kardiovaskulären Ereignisses haben. Eine Studie an 500 Patientinnen und Patienten zeigt jetzt, dass der über den Arm mit einer Blutdruckmanschette gemessene Wert bei Frauen gegenüber dem in der Arterie direkt gemessenen Wert systematisch niedriger ist als bei Männern. Die Manschettenmessung unterschätzt bei Frauen also den tatsächlichen Blutdruckwert und führt dazu, dass Frauen nicht rechtzeitig behandelt werden. Diskutiert werden zwei mögliche Lösungsansätze: eigene Normwerte für Frauen und die Verwendung der Berechnung des zentralen Blutdrucks gegenüber der reinen Messung an Arm oder Handgelenk.
(Quelle: BMJ 2022;377:e068788)